Dieser Beitrag enthält Eigenwerbung.
Ich möchte dich heute auf eine kleine Reise mitnehmen, hin zu dem Moment, an dem ich mich entschieden habe, mein 1. Buch zu schreiben und somit eine verrückte Achterbahnfahrt losging.
Das erste eigene Buch schreiben – Eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Den Entschluss fassen
Es begann mit meiner 3-monatigen Reise durch Marokko. Ich beschäftigte mich viel mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung und reflektierte in dieser Zeit viel über das Leben. An einem sonnigen Tag saß ich am Meer und hörte gerade einen Podcast, den ich aber nur mit halbem Ohr mitverfolgte, weil ich damit beschäftigt war, mir zu überlegen, was in diesem Jahr für mich anstehen sollte und was ich mir als großes Ziel setzen sollte. Im Jahr darauf war es mein großes Ziel gewesen, bis Ende 2016 ortsunabhängig arbeiten zu können, damit ich wieder auf Reisen gehen konnte, was ich auch, zu meinem eigenen Erstaunen, umgesetzt habe. Ich war also in Gedanken versunken, als plötzlich eine Zeile aus dem Podcast, das ich hörte, zu mir durchdrang: „..oder wenn es das Buch ist, das du schon immer mal schreiben wolltest..“ Ich merkte, wie alles in mir diesen Worten zustimmte und der Gedanke löste plötzlich eine solche Freude und Nervosität in mir aus und auch wenn es verrückt klingt- ich wusste, dass es genau das war, was ich dieses Jahr tun wollte.
Zugegebenermaßen war die Idee nicht ganz neu, denn schon viele Jahre zuvor hatte sich diese Idee in mir breitgemacht, „irgendwann mal“ ein Buch zu schreiben, weil mir persönlich immer ein Buch oder eine Geschichte einer von Mukoviszidose betroffenen Person gefehlt hatte, die mir Mut gemacht hätte für meine eigene Zukunft mit Mukoviszidose. In diesem Moment in Marokko jedoch wurde klar, dass der Zeitpunkt gekommen war, diesen Traum anzugehen.
Die eigene Geschichte neu erzählen
Die eigene Geschichte wirklich in Worte zu fassen, war zunächst ein in sich geschlossener Prozess. Zwar hatte ich zunächst etwas Probleme, meine Gedanken zu ordnen und eine Gesamtstruktur für das Buch festzulegen, doch als ich das alles soweit sortiert hatte, konnte es losgehen. Ich schrieb wie eine Wilde und hatte unheimlich Spaß dabei. Beim Schreiben wurden viele Erinnerungen geweckt und ich fühlte mich teilweise völlig zurückversetzt in die damalige Zeit (zum Glück konnte ich auch auf viele Notizbücher zurückgreifen, die ich auf meinen Reisen immer fleißig gefüllt hatte). Ich sah die Menschen, die ich kenenngelernt hatte vor mir, ich spürte die verschiedenen Emotionen, die damals in mir ausgelöst wurden, mich überkam manchmal sogar dieses Kribbeln, das ich empfunden habe bei meinen ersten Reisen. Als ich über meine Tiefphasen schrieb, kamen auch hier viele alte Emotionen wieder hoch. Ein ganz besonderer Teil des Prozesses war auch das Interview mit meinen Eltern. Ich wollte unbedingt so viel wie möglich darüber erfahren, wie sie alles erlebt hatten, wie es für sie war, zu erfahren, dass ich diese Erkrankung hatte, wie ihre Kindheit und Jugend war.. solche Gespräche schweißen extrem zusammen und man kann die Dinge mal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten als zuvor. Dieses Buch zu schreiben, stellt nicht nur eine Reise für mich dar, sondern auch für meine ganze Familie.
Ein kleiner Tipp von mir: Selbst wenn du nicht vor hast, mal dein eigenes Buch zu veröffentlichen oder deine Geschichte mit anderen zu teilen- setze dich bei Gelegenheit mal hin und schreibe deine Geschichte nieder. Vor allem wenn du dabei versuchst, dein Leben von außen betrachtet zu schildern und dich dabei versuchst, nicht in einer Opferrolle zu sehen, sondern als „Macher“ deines Lebens, wird es dir unglaublich viel bringen, weil du dein Leben aus ganz neuen Augen betrachtest. Die eigene Geschichte niederzuschreiben trägt zur Heilung alter Wunden bei und lässt einen bewundernd zurückblicken, was man alles schon erlebt und was für Erfahrungen man über die Zeit gesammelt hat.
Aus der Komfortzone heraustreten
Das erste eigene Buch schreiben, sowie alle anderen Arten an selbständigen Projekten verlangen genau das: Immer wieder aus der Komfortzone herauszutreten. Das kann unglaublich Angst machen und auch ich habe da zeitweise sehr mit gehadert, bzw. hadere manchmal immer noch damit. Als ich beispielsweise das erste Mal ein Podcastinterview gegeben habe oder für mein Crowdfunding Video* vor die Kamera treten musste, anstatt wie sonst hinter der Kamera zu sein, musste ich mich sehr weit aus meiner Komfortzone lehnen, denn Schreiben lag mir schon immer irgendwie – vor anderen zu sprechen hingegen ist mir schon immer ein Gräuel gewesen. Mittlerweile denke ich mir: Dort wo meine größte Angst ist, dort ist auch das größtmögliche Potential, um zu wachsen und deshalb versuche ich, solche Situationen bewusst anzugehen, anstatt sie zu meiden. Glaub mir, sobald du anfängst, diese unangenehmen Dinge anzugehen und nicht vor ihnen wegzuschrecken oder aufzuschieben, wirst du dich im Laufe der Zeit immer stärker und selbstbewusster fühlen.
Sich verwundbar machen
Die vermutlich größte Angst, die mit dem „Buch schreiben“ einhergeht, war für mich, und vermutlich auch für die meisten Anderen, die Angst, sich sichtbar und vor allem verwundbar zu machen. Die Vorstellung, dass man sein Herz ausschüttet und sich und seine Geschichte öffentlich sichtbar präsentiert und somit jeder potentiell die Möglichkeit hat, dich zu verurteilen, zu kritisieren oder gar niederzumachen, ist für die meisten eine ziemlich schlimme Vorstellung. Kritik ist natürlich nichts schlimmes, vor allem wenn sie konstruktiv ist, doch was ich meine, sind beispielsweise abfällige Kommentare oder verurteilende Meinungen von außen.
Auch wenn diese Angst schon noch in mir sitzt, denke ich mir mittlerweile: Selbst wenn der ein oder andere etwas an mir oder meinem Projekt auszusetzen hat, liegt das nicht an mir oder an dem was ich tue, sondern ist eine persönliche Ansichtssache dieser Person. Vielleicht treffe ich auch einfach bei dieser Person in dem Moment einen bestimmten Nerv und löse ein bestimmtes Gefühl in ihm aus. Ich versuche jedenfalls immer wieder, diese Ängste einfach anzuerkennen und zu realisieren, dass sie da sind, lasse mich aber nicht von ihnen wahnsinnig machen oder gar durch sie von etwas abhalten. Das ist nämlich, wie ich glaube, eine große Sache, wenn man etwas erschaffen und in die Welt bringen möchte oder einfach generell etwas neues wagen möchte: Dieses Gedankenkarussell, das uns allzu oft davon abhält, die Dinge zu tun, die wir gern tun würden, weil wir uns selbst so niedermachen oder uns von Ängsten einschränken lassen. Dabei bestehen die Ängste und Einschränkungen meist nur in unseren Köpfen.
Ja, ein solches Projekt zu starten, löst viele Gefühle und auch viele Ängste aus, doch ich bin unglaublich froh, diesen Schritt gewagt zu haben und wünsche auch dir, dass du deine Ängste überwindest und endlich das startest, was du schon lange starten möchtest und deinem Herz folgst ❤️
Übrigens: Wenn du Interesse an dem Buch „Das Leben passiert für dich – Mit Mukoviszidose und Rucksack um die Welt“ hast, kannst du es dir hier in meinem Online-Shop bestellen.*
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