Personal Storytelling, Teil II: Deine Geschichte neu erzählen – für eine neue Perspektive auf dein Leben.

In meinem letzten Blogpost ging es um das Thema „Personal Storytelling“ und den Wert deiner Geschichte. Denn viele von uns sind sich gar nicht bewusst darüber, wie wertvoll ihre eigene Geschichte ist – einerseits für andere Menschen, aber auch für das Verständnis ihres eigenen Lebenslaufs.

 

Meine Geschichte niederzuschreiben* und mir Gedanken darüber zu machen, wie alle Ereignisse zusammgepasst und sich gegenseitig bedingt haben, war für mich sehr faszinierend. Aber das Aufschreiben meiner Geschichte hat auch etwas anderes bewirkt: Es hat mir einen Perspektivwechsel verliehen. Einen Blick von außen auf mein Leben.

Geschichten sind nichts anderes als eine Abfolge von Ereignissen, die mithilfe einer bestimmten Narrative erzählt werden. Das heißt, dass wir unserem Leben eine neue Narrative verleihen – und zwar nicht mehr die aus unserer Sicht, sondern aus der Sicht eines Erzählers. Das hilft vor allem dabei, neutraler auf die Ereignisse unseres Lebens zu blicken. Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Geschichte gänzlich neu zu erzählen.

 

Und da eine Geschichte in der Regel wenig interessant ist, wenn sie von einem Menschen handelt, der stets in einer Opferrolle verweilt, versuchen wir, eine Heldengeschichte zu erzählen:

 

Wir erzählen also stattdessen von einem Menschen, der bestimmte Herausforderungen und Hindernisse überwunden hat und dadurch etwas gelernt hat oder stärker geworden ist. Wie er – insbesondere aufgrund seiner Hürden und Herausforderungen – zu dem Menschen geworden ist, der er heute ist.

 

Die Intention ist hierbei also, von der Opfer- in die Heldenrolle zu gehen und die eigene Geschichte aus dieser Sicht neu zu erzählen. Beispielsweise ist der Protagonist also nicht mehr der arme Lurch, der seinen Job und seine Frau verloren hat (anfänglich vielleicht schon…), aber was ihn dann zum Helden macht, ist dass er diesen Rückschlag überwindet und realisiert, dass sich dafür eine andere Tür für ihn geöffnet hat. Das kann zum Beispiel sein, dass er mehr Zeit für sich und die Verwirklichung eines lang in ihm schlummernden Traums erhalten hat und diesen Traum nun umsetzt. Und das ist der Perspektivwechsel, von dem ich eben schrieb.

Wenn du deine Geschichte neu erzählen möchtest, probiere das doch einfach mal für dich aus und lasse dich überraschen, was dabei rauskommt. Dabei kannst du entweder tatsächlich deine Lebensgeschichte aufschreiben (vielleicht erstmal stichpunktartig, und wenn du möchtest auch ausformuliert) oder du beginnst mit der Beschreibung deiner bislang größten Herausforderung.

 

✨ Wie hast du dich vorher gefühlt?

 

✨ Was ist passiert?

 

✨ Wie ging es dir danach?

 

✨ Wer hat dir auf dem Weg geholfen?

 

Die „Zeitrahl-Übung“ aus dem letzten Blogbeitrag von mir kann dir übrigens dabei helfen. 💬 ✍️ So kannst du dich Punkt für Punkt entlanghangeln und dir überlegen, wie du deine Geschichte neu aufbereiten, indem du die Kausalitäten erkennst, negative Erfahrungen neu einordnest und verstehst, weshalb auch Rückschläge womöglich ihren Sinn gehabt haben. Erzähle deine persönliche Heldengeschichte. 💪